Das rote Gold 2 by Lisa Heven

Das rote Gold 2 by Lisa Heven

Autor:Lisa Heven [Heven, Lisa]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Books on Demond GmbH
veröffentlicht: 2016-04-10T16:00:00+00:00


10. Kapitel

Aufgewühlt wälzte sich Elisa in ihrem Bett. Immer wieder nahm sie das Handy in die Hand, doch das Display zeigte ihr nicht, was sie sehen wollte. Hat Susan diesen Ricky nicht getroffen? Diese Frage hatte sie sich seit gestern Abend mindestens hundert Mal gestellt. Oder hat sie ihn gar nicht nach ihm gefragt? Auch diese Frage war ihr dutzende Male durch den Kopf gegangen. Bitte, bitte, helft mir doch. Ihre Lippen fingen leicht an zu beben und Tränen nahmen ihr die Sicht. Sie vergrub ihr Gesicht im Kissen und schluchzte. Morgen Abend werden sie mich wegbringen und dann? Verflixt noch mal. Es muss noch einen anderen Weg geben? Reiß dich zusammen, zwang sie sich nun. Denk nach, denk nach, doch es wollte ihr nichts Brauchbares einfallen. Wenn alle Stricke reißen, dann täusche ich Selbstmord vor oder noch besser ich bringe meine Bewacherin um. Das ließ sie endlich mal wieder die Mundwinkel zu einem Schmunzeln verziehen. Moment mal, der Gedanke wäre gar nicht mal so abwegig, doch ist es sicher schwierig, diesen Rottweiler mit Lipgloss so einfach zu beseitigen. Sie setzte sich auf biss leicht auf ihrer Unterlippe herum und überlegte fieberhaft. Dann schielte sie zu ihrem Nachtschränkchen hinüber. Als sie die Lade öffnete, fanden sich dort einige Arzneien, die sie aus dem Krankenhaus mitgenommen hatte, um sie zu testen. Wenn ich ihr aus diesen Mittelchen einen Cocktail mixe, könnte mir das vielleicht ein paar Minuten einbringen. Verflixt und zugenäht, das reicht niemals. Ich würde es nicht mal in den Eingangsbereich schaffen. Mit einem Ruck knallte sie die Lade wieder zu, sprang aus dem Bett und griff sich mit ihren Händen an den Kopf. Also doch Selbstmord. Durch ein Geräusch auf dem Flur wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Es hörte sich nach Emilia an, die für diese Etage zuständig war. Als Haushaltsdame unterlagen ihr die Privatgemächer der Hamiltons. Solange Elisa denken konnte, war sie im Dienste ihrer Eltern gewesen. Nun klopfte es an ihrer Tür und Elisa bat sie hinein. Ihre Bewacherin wollte ebenfalls den Raum betreten, doch Elisa wies sie mit einigen Worten zurück.

Emilia schaute irritiert zu Elisa.

„Alles in Ordnung Miss Hamilton?“, fragte sie leise.

„Ja und nein. Morgen soll ich zu Tante Theresia“, antwortete Elisa genauso leise.

Emilia sah erschrocken aus, wagte aber nichts zu entgegnen. Ihre Rolle in diesem Haushalt war untergeordnet. Dass sie mit Elisa sprach, war schon mehr, als ihr zustand. Das Personal hatte strikte Anweisungen von Mr. Hamilton, die besagten, dass sie weder mit den Familienangehörigen sprechen durften, noch sich außerhalb des Gebäudes über die Familie zu äußern. Doch Emilia und Elisa hatten schon öfter heimlich miteinander geredet. In diesem Moment fiel es Elisa wie Schuppen von den Augen. Ja, das ist es. Ich werde Emilia bitten, eine Nachricht an Susan weiterzureichen. Schlagartig drehte sie sich um und lief zu ihrem Schreibtisch. Hastig kramte sie einen Zettel und Stift hervor. Dann schrieb sie eine kurze Nachricht und faltete diese. Als sie sich umdrehte, sah sie in Emilias Gesicht Ratlosigkeit. Sie ging dicht auf sie zu und flüsterte:

„Kannst du diesen Zettel meiner Freundin Susan geben, bitte?“, flehte sie.



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